Ein weitere Form des Graffiti ist das Steetart, bei dem gebaute Umgebungbenutzt wird, um Kunst zu schaffen. Es steht dabei oft im Kontext des politischen Aktivismus, ist gleichzeitig aber auch Ausdruck ästhetischer Freiheit. Hier lassen sich z.B. bunte Wandgemälde auf Häuserwänden finden oder Figuren, die sich aus dem Asphalt erheben.


Streetart – Farbenfrohe Kunst im öffentlichen Raum

Graffiti als Kunstform ist inzwischen weit verbreitet und akzeptiert. In vielen Städten gehören bunte Tags und Schriftzüge zum Stadtbild. Doch es gibt noch eine weitere Form des Graffiti: Streetart. Hierbei wird die gebaute Umgebung genutzt, um Kunst zu schaffen.

Im Gegensatz zum klassischen Graffiti geht es bei Streetart nicht darum, schnell und unauffällig einen Schriftzug zu hinterlassen. Vielmehr wird die Umgebung bewusst in die Kunst integriert. So finden sich bunte Wandgemälde auf verlassenen Fabrikgebäuden oder Figuren, die aus dem Asphalt zu wachsen scheinen.

Streetart ist dabei oft politisch motiviert und Teil des politischen Aktivismus. So können beispielsweise Wandgemälde auf soziale Missstände oder Umweltprobleme aufmerksam machen. In diesem Kontext kann Streetart als Ausdruck der Meinungsfreiheit verstanden werden. Denn anders als bei klassischen Kunstwerken in Galerien oder Museen ist die Öffentlichkeit immer mit einbezogen.

Doch Streetart ist nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch. Die bunte und fröhliche Gestaltung der Wände und Fassaden schafft eine positive Ausstrahlung im öffentlichen Raum. Gerade in vermeintlich grauen und tristen Städten bringt Streetart Farbe und Leben in die Umgebung.

Doch Streetart ist nicht nur auf Wände beschränkt. Auch dreidimensionale Kunstwerke auf öffentlichen Plätzen oder Skulpturen im Stadtbild fallen unter den Begriff Streetart. Hierbei wird sowohl mit Farben als auch mit Materialien gearbeitet, was für eine große Vielfalt sorgt.

Die wohl bekannteste Form der Streetart ist das Stencil. Hierbei werden Schablonen aus Papier oder Kunststoff erstellt und auf die Wand aufgebracht. Anschließend wird die Schablone mit Farbe ausgesprüht und das Motiv erscheint auf der Wand. Der Vorteil dieser Technik ist, dass sie schnell, einfach und wiederholbar ist. So können zum Beispiel politische Slogans oder Gesichter von Aktivisten schnell und effektvoll auf Wände gesprüht werden.

Streetart ist also nicht nur ein zeitgenössischer Ausdruck der Kunst, sondern auch ein Mittel der politischen Auseinandersetzung und des gesellschaftlichen Diskurses. Sie ist Ausdruck von Freiheit und Individualität und schafft Farbe und Leben im öffentlichen Raum. Graffiti gibt es schon seit den hieroglyphischen Zeiten im alten Ägypten. Damals diente es als kommunikatives Mittel, um Nachrichten oder historische Ereignisse festzuhalten. Die Anfänge des heutigen Graffitis beginnen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in den USA. Die Brücke zwischen den Jugendgruppen, die sich mit Graffiti auseinandersetzen, und der Gesellschaft wurde immer größer, bis es ab den 80er Jahren zu einer massiven Ablehnung und Kriminalisierung von Graffiti in vielen Ländern kam.

Eine weitere Form des Graffiti ist das Streetart, bei dem gebaute Umgebungen genutzt werden, um Kunst zu schaffen. Es steht dabei oft im Kontext des politischen Aktivismus, ist gleichzeitig aber auch Ausdruck ästhetischer Freiheit. Streetart gibt es in Form von Wandgemälden, Skulpturen, Installationen oder auch einfach nur in Form von Schriftzügen.

Streetart-Künstler nutzen oft das Graffiti als ein politisches Sprachrohr, um gegen soziale Missstände, Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch zu protestieren. Ein bekanntes Beispiel für politisches Streetart ist das Guantanamo Bay Gefängnis in Kuba. Der Kunst- und Aktivismusgruppe Guerilla Girls wurde es im Jahr 2003 gelungen, eine riesige Kachel-Ausstellung in einem New Yorker Museum zu durchlaufen, auf der kein einziger Beitrag von Frauen zu sehen war. Sie beklebten daraufhin in der Nacht sämtliche Plakate und Wände in der Umgebung mit dem Slogan „Do women have to get naked to get into the Met. Museum?“.

Streetart wird heute weltweit als Kunstform anerkannt und hat viele Künstler hervorgebracht, die große Resonanz auf ihre Werke erhalten haben. Ein bekanntes Beispiel ist Banksy. Der anonyme britische Graffiti-Künstler ist bekannt für seine kreativen und humorvollen Arbeiten, die oft politisch und sozialkritisch sind. Banksy hat mit seinen Werken schon viele Ausstellungen organisiert und damit große Erfolge erzielt.

Ein weiterer bekannter Streetart-Künstler ist Blu. Der italienische Künstler hat sich in den letzten Jahren international einen Namen gemacht. Seine Arbeiten sind verschieden und oft sehr provokativ, aber immer ausdrucksstark.

Streetart hat heute keine starren Grenzen und bietet vielen Künstlern eine neue Möglichkeit, ihre kreativen Gedanken auszuleben. Es ist eine Möglichkeit, politische Botschaften oder einfach nur ästhetische Schönheit zu verbreiten.

Allerdings gibt es auch noch eine andere Seite der Streetart. Viele Künstler verwenden illegalen Wege und riskieren ihr Leben, um ihre Arbeiten auf öffentlichen Plätzen, Mauern oder anderen Gebäuden zu zeigen. Für sie ist das Risiko ein notwendiger Teil, um ihre Kunst der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Streetart ist also viel mehr als nur eine Form des Graffitis. Es ist ein Ausdruckssymbol für Freiheit und politischen Aktivismus; eine Möglichkeit, sich auszudrücken und Missstände aufzuzeigen. Und obwohl es nicht immer legal ist, ist es doch ein Wertgegenstand, der unglaublich beeindruckend ist. Man kann nur hoffen, dass die Kunstform Streetart die Anerkennung erhält, die sie verdient und dass die Künstler weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Werke der Welt zu zeigen.