Eine neue vollständig KI-generierte ”TV-Show” namens “Nothing, Forever” ist auf Twitch TV erschienen und hat in wenigen Tagen Tausende Fans gewonnen.

Die Show ist eine Hommage an die Sitcom “Seinfeld” aus den 90er Jahren und wird von künstlicher Intelligenz generiert. Die Hauptfigur Larry ist dem Comedian Jerry Seinfeld nachempfunden und auch alle anderen Charaktere ähneln seinen stadt-neurotischen Freunden aus der Originalserie. Das Besondere: Alles in der Show, mit Ausnahme des Artworks und der Tonspur des lachenden Publikums, wurde mit maschinellem Lernen und KI-Algorithmen erstellt. Und sie läuft nonstop rund um die Uhr. Bis vor kurzem jedenfalls.

 

Nothing, Forever Seinfeld TV-Show Twitch

Die Show kann kostenlos angeschaut werden, aber man benötigt ein Twitch-TV-Konto, um im Live-Chat zu kommentieren. Es gibt Pläne, das Ganze als Abonnement anzubieten, aktuell kann man das Projekt über Patreon mit $5 im Monat unterstützen.

Es geht also weiter in Sachen künstlicher “Intelligenz”. Während einerseits die Kerndisziplinen “Texte übersetzen und erstellen” sowie “Grafiken generieren” weiter verbessert werden, gibt es Experimente, die hin zu umfangreicheren und spannenden Projekten führen. Doch im Moment gilt: Je ambitionierter das Vorhaben, desto mehr zeigt sich eine zentrale Schwachstelle der AI-Technik.

Ein Witz gegen Minderheiten stopt das vielversprechende Projekt – zumindest vorübergehend.

Nach dem großartigen Start passierte das, was im Moment typisch ist für Künstliche-Intelligenz-Systeme, die wie ChatGPT auf maschinellem Lernen mit der Verarbeitung immenser Datenmengen basieren Gefüttert mit unzähligen Informationen und Sprachbeispielen sind diese Systeme mithilfe des Natural Language Processing (NLP) darauf trainiert zu “raten”, was eine passende und der jeweiligen Situation und Tonalität angemessene Antwort sein könnte. Ist der Kontext beim Briefing dabei klar umrissen und die Anfragen klar und präzise gehalten (sprich: man baut der KI einen Korridor mit guter Seitenführug, klappt das oft erstaunlich gut. Nur die Fakten sollte man immer checken, da diese auch bei OpenGPT 3, auf dem “Nothing Forever” basiert, je nach Bedarf “angepasst” werden.

Überlässt man ein solches System aber weitgehend sich selbst und verschaltet es noch mit anderen KI-Systemen, dann kommt über kurz oder lang dabei etwas heraus, das für viele Menschen nicht akzeptabel oder gar beleidigend ist. Das System hat eben keine ethische Instanz, kein sprachliches “Fingerspitzengefühl” und kann die feinen Nuancen zwischen witzig und “geht gar nicht” nicht erkennen. Wie auch, wenn selbst viele Menschen hier unterschiedliche Ansichten und Empfindungen haben.  Dies Hier der aktuelle Fall “Nothing, Forever” beim Spiegel.

Wer aktuell auf der Streaming-Plattform Twitch den Kanal “Watchmeforever” aufruft, erhält nur eine Fehlermeldung, dass der Kanal aufgrund eines “Verstoßes gegen die Community-Richtlinien” nicht verfügbar ist. Konkretere Informationen finden sich im verlinkten Artikel der Kollegen.

Hier geht es zur Show auf Twitch!