Die schwedische Datenschutzaufsichtsbehörde “Integritetsskydds myndigheten” (IMY) hat nach eingehender Prüfung erstmals Bußgelder gegen Unternehmen verhängt, die das Besucheranalysetool Google Analytics auf ihren Websites einsetzen.

Ein prominenter Fall betrifft den Telekommunikationsanbieter Tele2, der eine Strafe von 12 Millionen Kronen, umgerechnet rund 1 Million Euro, zahlen muss. Auch der Online-Händler CDON sowie die Unternehmen Coop und Dagens Industri wurden verwarnt. CDON wurde mit einem Bußgeld von rund 25.000 Euro belegt, die beiden letztgenannten Unternehmen kamen ohne Bußgeld davon.

Google Analytics DSGVO
Die Bußgelder und Abmahnungen gehen auf Beschwerden der Datenschützer von NOYB zurück, die den Datentransfer von Google Analytics in die USA kritisiert hatten. Damit bestätigt sich nun auch in Schweden, was bereits in anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Österreich festgestellt wurde: Die Nutzung von Google Analytics kann gegen die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen.

Nachdem der Europäische Gerichtshof entschieden hatte, dass der Datentransfer von IT-Konzernen zwischen Europa und den USA fast immer illegal ist, reichten die Datenschützer von NOYB 101 Klagen in allen EU-Ländern ein, um die lokalen Gerichte zum Handeln zu bewegen und Präzedenzfälle zu schaffen.

Das Besondere an diesem aktuellen Fall ist, dass die schwedische Datenschutzaufsichtsbehörde IMY den Einsatz von Google Analytics nicht nur verwarnt und für rechtswidrig erklärt, sondern auch Bußgelder verhängt hat. Die IMY hat ihre Bewertung der vier überprüften Unternehmen auf der Website imy.se veröffentlicht und deutlich gemacht: Alle vier Unternehmen müssen in Zukunft auf den Einsatz von Google Analytics verzichten.