Knapp acht Jahre gibt es sie nun schon, die Apple Watch. Und auch wenn ich eigentlich ein Apple Fanboy bin und so ziemlich jedem neuen Produkt aus Cupertino irgendwas abgewinnen kann, habe ich bis heute keine eigene Apple Watch.
Selbst als meine Frau mir eine zum Geburtstag schenken wollte, habe ich sie ungeöffnet zurückgegeben. Was jetzt etwas respektlos klingt, habe ich mit dem recht hohen Preis und der Tatsache erklärt, dass ich doch sowieso den ganzen Tag am Schreibtisch oder mit dem MacBook Pro unterwegs bin, ein iPad Air habe – mit teurer Magic Keyboard Tastatur – und immer das neueste iPhone. Ich verpasse also keine Nachrichten und bekomme alle Infos auch so recht schnell. Da ich sonst eher keinen ernst gemeinten Sport betreibe und z.B. unsere Haustüre, unsere Türklingel und alle Lampen im Haus wunderbar mit dem Smartphone per App oder der Kollegin Alexa öffnen bzw. bedienen kann, wäre da nur das recht simple Design der Uhr, das mich all die Jahre begeistert hat. Aber da ich auch richtige Uhren, also handgemachte aus der Schweiz und Deutschland immer gefeiert und gesammelt habe, ergab eine Apple Watch nie Sinn für mich.
Irgendwann vor einigen Jahren war ich am Release-Day einer frühen Version der Uhr sogar in London und wollte im Apple Store mal erleben, wie es denn so ist, wenn hunderte Menschen wegen eines Apple-Produkts stundenlang in einer Schlange warten. Im Grunde war das nicht viel anders als bei einem Sneaker-Release zur selben Zeit, damals, als es noch keine Raffles oder andere Vorgaben durch Brands und die verschiedenen Shops gab und die Releases tatschlich an den diversen Wochenenden an wartende Kunden vor dem Laden verkauft wurden. Lediglich das Alter der Wartenden war etwas höher bei Apple und besonders in London wirkten einige der Wartenden auf mich, als könnten sie auch easy gleich mehrere Uhren und den Rest des ganzen Ladens kaufen.
Irgendwann überkam mich dann doch die Lust und ich erkundigte mich nach der Apple Watch Ceramic – mit einem weißen Kramikgehäuse. Das war damals der pure Flex. Da waren die Edelstahlmodelle nix gegen und auch die vollgoldenen Watches, die es zuvor noch gegegeben hatte, wirkten im Vergleich wie „für Opa“. 1400 Euro kostete die Uhr damals, meine ich. In London wäre es aufgrund des Pfund-Euro-Kurses noch mehr gewesen, glaube ich. Ich hatte das Teil sogar schon am Arm und versuchte häneringend einen plausiblen und nachvollziehbaren Grund zu finden, so viel Geld für eine Uhr von Apple auszugeben.
Ein sehr netter Apple-Mitarbeiter holte mich dann aber recht schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, als er mir recht trocken und glaubhaft sagte, dass diese Uhr für weit über 1000 Euro technisch identisch sei mit der für +/- 400 Euro, das Basismodell aus Aluminium. Lediglich das weiße Keramikgehäuse würde die Uhr besonders und teurer machen. Er würde an meiner Stelle nicht so viel Geld dafür ausgeben, nur damit andere Menschen wissen, wieviel Geld ich theoretisch für Spielereien oder ein Keramikgehäuse ausgeben kann.
Das hatte gesessen. Ich habe diese Formulierung nie wieder vergessen und später auch beim Kauf und Verkauf anderer Uhren immer beherzigt. Es sollte immer um einen selber gehen und nicht darum, anderen Menschen etwas mitzuteilen. Bis heute wäre für mich – wenn überhaupt – nur ein Basismodell der Apple Watch infrage gekommen – eben genau aus diesem Grund. Aber irgendwie kam es nie dazu.
Apple Watch Ultra! Kaufen? Warten?
Als dann vor ein paar Wochen die Apple Watch Ultra vorgestellt wurde, hatte Apple mich wieder. Das Display flach und gerade, hochauflösend, größer, ein Gehäuse aus Titan, coole Bänder. Das ganze Ding wirkte auf mich cooler, solider und irgendwie besonders. Ich hätte es mir in Schwarz gewünscht, aber die natürliche Farbe des verwendeten Materials tut es zur Not auch. Ich war hyped, hatte sofort Lust auf das gute Stück. Knapp 1000 Euro sind eine Menge Geld, zugegeben. Aber wenn man überlegt, dass eine aktuell Apple Watch 8 mit Cellular-Option bereits mit 900 Euro zu Buche schlägt, relativieren sich die 999 Euro für die Apple Watch Ultra, die ebenfalls mit Cellular-Funktion und jeder Menge neuer Funktionen und Technik daherkommt, irgendwie wieder. Denn die Apple Watch 8 ist einfach nur eine acht Jahre alte Adaption der OG Apple Watch. Optisch hat sie sich kaum verändert. Technisch wurde sie natürlich von Jahr zu Jahr verbessert. Meine Frau und Kinder lieben ihre Modelle der letzten drei Jahre, aber für mich – wie schon erwähnt – wäre das nichts gewesen.
Aber die Ultra, die reizt mich. Leider bin ich so gar nicht sportlich. Muss ich das denn sein? Wer sich eine Rolex Submariner oder eine Citizen Aqualand kauft, der muss ja auch nicht unbedingt tauchen gehen, oder? Auch bei meiner Sinn 240, einem Modell der Marke, welches irgendwann für Piloten entwickelt wurde, war es nicht so, dass ich direkt den Pilotenschein gemacht hätte.
Ich sag, wie es ist. Die Uhr reizt mich. Ich hätte gerne das Wander-Armband in Orange oder Grün. Aktuell versuche ich noch die größe meines Handgeleneks zu ermitteln, damit ich, wenn, auch direkt richtige Arbandlänge kaufe – denn wenn das Band zu lang ist, liegt die metallene Öse immer auf dem Tisch oder dem MacBook und verkratzt im schlechtesten Fall alles was unter ihr liegt.
[…] werde dieser Uhr und all ihren Möglichkeiten wohl nie gerecht werden können. Aber wie ich schon in meinem anderen Artikel zu diesem Thema gesagt habe, habe ich auch beim Kauf meiner Sinn 240 keinen Flugschein oder bei der […]
[…] Uhrenmanufaktur, gegen den selbst eine seltene Seiko “Black Ninja” Turtle oder eine moderne Apple Watch Ultra keine Chance hatten. Am Ende war es immer diese erste Uhr, die ich am Arm trug. Klingt ein bisschen […]