Richtig gelesen. Ich habe Corona. In diesen Zeiten nichts Besonderes? Schon komisch, dass man das denken könnte. Natürlich ist es etwas Besonderes – und dazu etwas besonders Gefährliches.
Vor etwas mehr als anderthalb Jahren hatten wir noch eine riesen Angst vor dem Covid-19 Virus und dem, was es mit unserer Gesundheit und unserem Leben anrichten könnte.
Ich kann nur für mich und meine Familie sprechen, aber wir haben uns an alle Regeln gehalten, an alle Vorgaben und haben das Thema Hygiene für uns noch einmal völlig neu aufgerollt. Wir haben gelernt, Abstand zu halten, auch mal jemanden vorzulassen, einen Schritt mehr Abstand zu halten und hatten ab Mitte 2020 wirklich auch Angst, vor dem was da kommen würde. Ich erinnere mich noch als sei es gestern gewesen, daran, dass ich gerade die Arbeit bei einem neuen Kunden angenommen hatte und stundenweise auch dort im Office arbeiten sollte. Ich kam kaum dazu, alle Kollegen besser kennenzulernen, da wurden alle Mitarbeitern empfohlen, ins Home-Office zu gehen.
Für mich nichts Neues, hatte ich dort doch die letzten 20 Jahre verbracht. Wer mein Büro kennt, der weiß, dass mir das in diesem Mix aus Kinderzimmer für Erwachsene und Apple-Fanboy-Zimmer nie schwer gefallen ist. Mit 1 Gbit Internet und einer sehr stabilen Wifi-Verbindung, danke Vodafone und eero, konnte ich überall im und um das Haus herum arbeiten. Auch die Tatsache, dass ich bereits vor 2020 fast ausschließlich Kunden hatte, neben meinen Webseiten wie hypesRus.com z.B., für die ich aus der Ferne arbeiten konnte und sollte, hat mich trainiert. Für mich war und ist es kein so großes Problem zuhause zu sein, dort den ganzen Tag zu verbringen und für eine gewisse Zeit nicht rausgehen zu können, außer mit den Hunden oder zum Spazieren mit meiner Frau. Kurzum: Die Lockdowns und die Corona-Maßnahmen und -Vorgaben haben wir weitestgehend gut überstanden und eingehalten. Das dazu.
Zweieinhalb Jahre habe ich es geschafft, Corona zu entkommen. Ich habe größere Menschenmengen gemieden, habe nur noch wenige Events oder Veranstaltungen besucht, habe sogar Einladungen spannender und / oder großer Unternehmen abgelehnt, weil mir das Ganze zu unsicher war. Wie oben schon erwähnt, waren Hygiene und das Tragen unserer Masken seit damals und bis heute ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir haben unsere FFP2 Masken bis heute immer dabei und tragen sie auch, wenn wir denken, dass es das Richtige ist.
Trotzdem habe ich seit Freitag Corona. Genau wie meine Frau. Ich habe mich nie so oft getestet wie meine Frau und meine Kinder, da alle drei täglich in diversen Schulen verschwanden, als Sonderpädagogin und eben als Schüler. Klar, dass das bei ihnen regelmäßig überprüft werden muss. Bei mir war es immer nur einmal die Woche alle 10 Tage soweit, dass ich meinen status quo in Sachen Corona ermittelt habe. Einfach, weil ich eben im Home-Office bliebt. Trotzdem hatte ich in den letzten Jahren nie das Gefühl, ich sei krank – oder hätte gar Corona.
Doch nun habe ich es und ich muss euch sagen, dass es kein Spaß ist. Ich hatte immer große Angst davor, dass es meine Lunge angreift, dass ich nicht atmen kann und dass das dann alles so mies wird, dass ich ins Krankenhaus muss, Sauerstoff brauche oder gar beatmet werden muss. Das war meine größte Sorge und mein Ansporn, es bloss nicht bekommen zu wollen. Doch ich habe wohl „nur“ einen milden oder moderaten Verlauf, denn mit Fieber und/oder Schweissausbrüchen, in Kombination Schüttelfrost, konstant rasenden Kopfschmerzen, durchgängig schlimmen Halsschmerzen und einer Müdigkeit, die ich so noch nie kannte, scheint es wirklich nur eine milde Form der Erkrankung zu sein. Leute, ernsthaft. Ich möchte nich wissen, wie ein „moderater“ oder noch schlimmerer Verlauf ist oder wie sich Menschen gefühlt haben müssen, bei denen eine frühere Form des Corona-Virus die Symptome ausgelöst haben. Ich jedenfalls bin bedient und kann jedem Spinner, der heute noch von „nur einer Grippe“ faselt und das Ganze immer noch in Frage stellt sagen, dass das echt kein Spaß ist das es selbst diese Omikron-Variante, die für einen milderen Verlauf bekannt ist, in sich hat.
Morgen früh gehen meine Frau und ich zum Arzt, denn sie hat es auch erwischt. Ganz vergessen zu erwähnen. Dann nimmt die Bürokratie ihren Lauf. Krankschreibung, Isolation / Quarantäne / Absonderung … bis hin zum Raustesten nach einer gewissen Zeit. Ich hoffe wirklich, dass das alles irgendwann wieder verschwindet und wir verschon bleiben, von Spät- oder Langzeitfolge, auch Long Covid genannt.
Danke, fürs Lesen!
PS: Diesen Text habe ich über drei Tage lang geschrieben, da es teilweise gar nicht möglich war, Gedanekn zu fassen, nachzudenken oder zu tippen.
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