Heute feiert HipHop, für die meisten von uns (nur) eine coole Musik- und Jugendkultur, der sich – laut meiner Freunde und Kollegen von THE AMBITION – heutzutage 2 von 3 jungen Menschen zugehörig fühlen, Geburtstag.
Klar, das wird gefeiert. Plattenlabels, Modemarken, … die weltweite Preise! Alle springen auf den Zug auf und nutzen das Thema, um in den Trends kurz mal aufzutauchen. Kein Problem. Sollen sie machen.
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50 Jahre HipHop. Am 11.08.1973 – so erzählt man sich – haben DJ Kool Herc und seine Schwester Cindy Boxen, Verstärker und Plattenspieler auf die Straße geschleppt und die erste dokumentierte Block Party in der Bronx geschmissen, die seit diesem Tag gemein hin als „der Start des Ganzen“ kommuniziert wird.
Damals haben Menschen ins Mikrofon „gesungen, gerappt“ und getanzt, noch bevor sie irgendwann zu „MCs und Rappern“ bzw. „B-Boys“ oder für die Allgemeinheit „Breakdancer“ wurden. Auch der DJ bzw. „Turntablist“ war damals noch „der einzige Typ, den man kannte und der so viel Technik besessen hat und bereit war, diese zur Verfügung zu stellen.“
Was danach kam ist Geschichte. Viel gute Musik, viel Kunst, Kreativität und Einfluss auf die Popkultur und die ganze Welt.
Was aber heute kaum noch jemand weiß bzw. was gerne unter den Tisch fallen gelassen wird, wenn der nächste „HipHop related“ – Produkt – Launch angekündigt oder das nächste Tanzsstudio eröffnet wird, ist, dass HipHop für viele Kids und Jugendlichen (und ihre Familien) damals ein lebensverändernder „game changer“ war.
Weg von (Gang-)Gewalt und Drogen, hin zu Kreativität und geschützten Räumen, in denen man sich frei und ohne Angst entfalten und die neu entdeckten Kunstformen ausleben und perfektionieren konnte.
Ich bin seit 1993 offizielles Mitglied der Zulu Nation in New York, einer Organisation, der man zuschreibt, eine ganze Menge Gutes für die Kinder und Jugendlichen in der Bronx getan und die Muiskkultur HipHop mit etabliert zu haben.
Ich war dutzende Male in New York auf den Geburtstagsfeiern der Rock Steady Crew, der Cold Crush Brothers oder auch der Zulu Nation selber, habe mit meinen Idolen gefeiert, aber auch viel Zeit abseits der Bühne verbacht – auf Festivals, Events, Videodrehs oder einfach nur so. Das werde ich nie vergessen, weil mir dicklickem Kind vom Land etwas Ganz neues gezeigt und mir Vieles gegeben hat.
Auf den Events damals habe ich zum Beispiel Absolventen und junge Erwachsene getroffen, die persönlich – teilweise durchs ganze Land – kamen, um Afrika Bambaataa, der als Gründer der Organisation jahrelang ein wichtger Teil des Ganzen war, dafür zu danken, dass er ihr Leben und ihre Zukunft verändert hat.
Auch das ist HipHop! Und ich bin stolz ein Teil davon zu sein.
Ich beende diesen Monolog mit einem leicht abgeänderten Vers einer guten Bekannten von mir, der eigentlich alles sagt:
„Ich wäre heute nicht wie ich bin, wär‘ es damals nicht gewesen wie es war“